Prosumer:innen – Verbraucher:innen, die ihre eigene Energie produzieren – können einen großen Beitrag zum Energiesystem leisten. Der Übergang vom Verbraucher:innen zum Prosumenten ist jedoch noch nicht abgeschlossen. Eine Studie von CE Delft hat in ihrem Szenario der maximalen Autarkie festgestellt, dass die meisten Länder bis 2050 über 50 Prozent des Strombedarfs der Haushalte mit Prosumer-Technologie decken können. In der Theorie ist das großartig, aber wie kommen wir in der Praxis dahin? Was hält uns davon ab?
Natasha Morgan, Senior Commercial Manager bei Lunar Energy, betont, wie wichtig es ist, den Endverbrauchern Transparenz und Kontrolle zu bieten. „Der durchschnittliche Energiekunde verbringt 7-9 Minuten pro Jahr mit dem Versuch, seine Energierechnung zu verstehen“, sagt sie. „Wir Insider wissen zwar, was passieren muss, aber das ist ein ziemlich exklusiver Club... Ich glaube, das mangelnde Verständnis kommt von der fehlenden Transparenz des Systems... die Endverbraucher sind keinen Preisschwankungen ausgesetzt, und das ist ein massives Problem, denn die Kunden werden nicht darüber nachdenken, wann sie ihren Strom verbrauchen, warum sollten sie? Es gibt keinen Wert, der damit verbunden ist. Sie denken nur darüber nach, wie viel ich vielleicht in einem bestimmten Zeitraum verbrauche. Und das bedeutet, dass sie nicht über Optimierung nachdenken, und obwohl wir Insider wissen, dass es im Rahmen der Energiewende wichtiger ist, wann wir unseren Strom verbrauchen als wie viel, sind Endkunden und Einzelhandelsangebote grundsätzlich nicht darauf ausgerichtet, ein solches Maß an Transparenz zu bieten.“
Jannik Schall, Co-Founder & CPO, 1KOMMA5°, sagt: „Die Antwort, um das Prosumer-Angebot für Kunden interessanter zu machen, ist, es einfach zu machen, das liegt doch auf der Hand. Wir brauchen eine integrierte Lösung, und vor allem, wenn es um Solar- und Wärmelösungen geht, möchte man nicht mit verschiedenen Unternehmen zu tun haben, sondern alles aus einer Hand bekommen.“
Friedrich Rojahn, Gründer und Geschäftsführer von Solandeo, geht auf die Rolle von neuen Technologien wie Gamification ein. „Ich glaube, dass Gamification eine Rolle auf der Effizienzseite der Dinge spielt“, sagt er. „Hier kann Social Benchmarking eine wirklich wertvolle Rolle spielen, und das ermöglicht es Ihnen, die Nachfrage im Vergleich zur lokalen Flexibilität und der lokalen Erzeugung zu optimieren, die Sie haben, wiederum auf der Grundlage derselben Daten, weil Sie sagen können, wie Sie im Vergleich zu anderen Kunden dastehen.“
Kristijan Jarc, Chief Digital Officer bei der Salzburg AG, sagt: „Die Frage ist, wie wir in Interaktionen kommen können. Können wir es kombinieren mit: kann ich mein Auto aufladen und ich kann meine PV zusammen sehen?“ Sie haben die Vision, eine Full-Service-App mit der Einfachheit und Benutzerfreundlichkeit zu entwickeln, die wir aus dem Bankwesen kennen.
