16.11.2023
- Pressemitteilung
Staatliche Förderung soll Ausbau der E-Mobilität fördern

Smartes Energiemanagement als entscheidender Teil des Ausbaus der Ladeinfrastruktur in Italien

  • Die italienische Regierung fördert die Installation von Ladeinfrastruktur für private Elektrofahrzeuge (EV) – installiert in 2022 oder 2023 – mit insgesamt 80 Millionen Euro. 
  • Mit weiteren 87,5 Millionen Euro soll die Installation von Ladestationen für Gewerbetreibende und Unternehmen künftig unterstützt werden. 
  • Intelligente Energiemanagement-Lösungen sollten neben der Ladeinfrastruktur eine wichtige Rolle spielen, um Überlasten zu vermeiden, ohne Netzanschlusspunkte (NAP) zu erweitern, oder die Energieflüsse zu optimieren, um Energiekosten zu sparen.

München, Deutschland, 30. Oktober 2023 – Anfang Oktober kündigte die italienische Regierung ein neues Subventionsprogramm für private Ladeinfrastruktur in Ein- und Mehrfamilienhäusern an. Die Regierung bringt 80 Millionen Euro auf, um Installationen in Privathaushalten – der Jahre 2022 und 2023– zu fördern. Private Hausbesitzer:innen und Eigentümer:innen von Mehrfamilienhäusern können ab sofort Anträge einreichen, um Fördergelder zu erhalten. Kurz darauf kündigte die Regierung ebenfalls an, weitere 87,5 Millionen Euro für die Installation von Ladestationen für Gewerbetreibende und Unternehmen bereitzustellen, wobei der größte Teil davon an Unternehmen gehen soll. Laut Andrea Albergoni, Account Executive für Italien bei gridX, Europas führendem Smart-Energy-Unternehmen aus Deutschland, setzen die Förderungen eine neue strategische Richtung für Italien hin zu nachhaltigerer Mobilität. „Mit diesen neuen Fördertöpfen gibt die italienische Regierung den Verbraucher:innen starke Anreize, auf EVs umzusteigen – ein essentieller Schritt in der italienischen Mobilitätsrevolution”, sagt Albergoni. Dem Experten zufolge sollten intelligente Energiemanagement-Lösungen beim Kauf eines EVs und einer privaten Ladestation ebenfalls eine entscheidende Rolle spielen.

Erfolgreiche Mobilitätswende trägt zur Begrenzung der globalen Erwärmung bei

Der Ausbau der E-Mobilität ist ein zentraler Pfeiler zur Begrenzung der globalen Erwärmung auf 1,5 Grad. Eine beschleunigte Verbreitung von E-Autos und zugehöriger Ladeinfrastruktur in Italien aufgrund der neuen Fördermaßnahmen könnte jedoch das Stromnetz, das nicht für die Bedürfnisse der E-Mobilität gebaut wurde, vor große Herausforderungen stellen. Die Netze und Netzanschlusspunkte (NAP) in Italien wurden in Zeiten zentraler Stromerzeugung geschaffen, als auch der Energieverbrauch noch stabil und vorhersehbar war. Für moderne Energiesysteme ist dieses Setup allerdings nicht mehr geeignet: Mit der allgemeinen Verlagerung hin zu einer intermittierenden erneuerbaren Energieerzeugung und einem flexibleren Energieverbrauch – wie zum Beispiel dem Laden unzähliger EVs – haben sich die Anforderungen an das Netz geändert. Das Laden der Batterie eines E-Autos erfordert eine große Menge an Energie, denn sobald ein EV an die Steckdose angeschlossen wird, versucht das Fahrzeug automatisch, so schnell und mit so viel Kapazität wie möglich zu laden. Ladevorgänge von EVs können daher leicht die Grenzen des Stromnetzes überschreiten, wie beispielsweise beim NAP eines Einfamilienhauses, der in Italien in der Regel nur rund drei bis sechs Kilowatt umfasst. Befinden sich mehrere E-Autos auf einem Grundstück oder verbrauchen andere Anlagen oder Geräte gleichzeitig Strom, während ein EV geladen wird, kann der NAP leicht überlasten und die Sicherungen durchbrennen.   

Smartes Energiemanagement als wirtschaftlichste Lösung für Privathaushalte‍

Um Überlasten des NAPs zu vermeiden, nennt Albergoni zwei Möglichkeiten: Entweder wird die Netzanschlusskapazität stark ausgebaut, damit hohe Lastspitzen den NAP nicht überlasten. „Das ist eine recht zeit- und kostenintensive Lösung und daher keineswegs wirtschaftlich“, konstatiert der Experte. Die andere Möglichkeit ist der Einsatz eines intelligenten Energiemanagementsystems, das einen Ladepunkt mit dem NAP des Haushalts, dem Energiezähler sowie anderen Anlagen, die Energie verbrauchen oder erzeugen, wie beispielsweise eine Batterie oder eine Photovoltaik(PV)-Anlage, verbindet. Dabei übernimmt das Energiemanagementsystem die Kontrolle über alle Energieflüsse im Haus und optimiert sie so, dass Überlasten wirksam vorgebeugt werden. „Zudem sorgt es dafür, dass die Energie möglichst effizient genutzt wird, was vor allem dann interessant ist, wenn die Energie vor Ort über eine Aufdach-PV-Anlage selbst erzeugt wird“, erklärt Albergoni. Mit einem intelligenten Energiemanagement können die Ladevorgänge auf den lokalen Gesamtverbrauch abgestimmt werden, sodass das Laden beispielsweise in die preisgünstigen Nachtstunden oder in die Zeit der Eigenstromerzeugung verschoben werden kann. Umgekehrt könnte ein EV mit höherer Leistung geladen werden, wenn die Netzanschlusskapazität nicht voll ausgelastet ist.  

Da Italien bei der Einführung von intelligenten Zählern (Smart Meter) bereits sehr weit fortgeschritten ist, könnten Hausbesitzer:innen mit Hilfe einer smarten Energiemanagement-Lösung auch dynamische Tarife nutzen, um noch mehr Geld beim Energieverbrauch zu sparen, erklärt der Experte: „Es ist die perfekte Voraussetzung für eine Win-Win-Situation in Italien. Die Anwendung eines intelligenten Energiemanagements in Privathaushalten verhindert nicht nur das Durchbrennen von Sicherungen und Überlasten an Netzanschlüssen, sondern hilft Hausbesitzer:innen auch, ihren Energieverbrauch aus dem Netz durch die Maximierung des Eigenverbrauchs zu reduzieren und gleichzeitig ihre CO2-Bilanz zu verbessern und die Energierechnungen zu minimieren", sagt Albergoni. 

Mehr Informationen zu intelligenten Energielösungen liefern unsere Use Cases EV-Laden und Home Energy Management System

((Foto: © gridX GmbH, Abdruck honorarfrei; Bildunterschrift))

Die italienische Regierung subventioniert jetzt auch neue private Ladepunkte. Das italienische Stromnetz ist jedoch nicht auf die massive Zahl paralleler Ladevorgänge von E-Autos vorbereitet. Ein smartes Energiemanagementsystem kann die Lösung sein, um das Netz vor Überlasten oder dem Kollabieren zu schützen.

Über gridX

gridX ist Europas führendes Smart-Energy-Unternehmen mit Sitz in Aachen und München. Mit seiner IoT-Plattform XENON bietet gridX herstellerunabhängiges Monitoring und Management von dezentralen Energieressourcen. Durch XENON können Partner schneller als jemals zuvor skalierbare Energiemanagement-Lösungen für dezentrale erneuerbare Energiequellen entwickeln. Durch die Partnerschaft mit gridX können Kunden wie Fastned mehr Ladesäulen an Standorten installieren, ohne dass ein kostspieliger Netzausbau erforderlich ist. Unternehmen wie die Viessmann-Group können ihren Kund:innen so ein smartes und integriertes Home-Energy-Management-System anbieten.