Veröffentlicht:
November 10, 2021
Zuletzt aktualisiert:

Den Weg frei machen: Wie smarte Ladelösungen den Weg für die E-Mobilität ebnen

Mit der zunehmenden Verbreitung von Elektroautos in Europa wachsen auch die Ansprüche an Ladelösungen für Elektrofahrzeuge (EV). Neben dem Aufbau eines flächendeckenden Netzes von Ladepunkten und der Versorgung mit grüner Energie ist die laufende Weiterentwicklung intelligenter Ladelösungen von entscheidender Bedeutung, um Hürden zu überwinden und die Mobilitätswende wirklich voranzutreiben. 

Im ersten Halbjahr von 2021 ist der Absatz von EVS in Europa im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 157% gestiegen. In Deutschland sind die Neuzulassungen von E-Fahrzeugen in den letzten drei Jahren um das Achtfache gestiegen. Jetzt verstärken Regierungen und Unternehmen auf dem ganzen Kontinent ihr Engagement für den Umstieg auf E-Mobilität: Die EU verbietet im Rahmen des Fit-for-55-Pakets den Verkauf neuer Verbrenner ab 2035, die Briten sogar ab 2030 und Norwegen gar ab 2025. In ähnlicher Weise haben unter anderen Volvo und Ford erklärt, dass sie in Europa nach 2030 ausschließlich Stromer verkaufen wollen – Jaguar ist hier noch ambitionierter und gibt 2025 als Ziel aus.

Dennoch haben sowohl Privat- als auch Firmenkund:innen immer noch Vorbehalte gegenüber der E-Mobilität. Eine Umfrage von Element zu EVs ergab 2021, dass die drei meist genannten Gründe gegen den Umstieg höhere Fahrzeugkosten, Kosten für neue Ladeinfrastrukturen und die sogenannte "Range Anxiety" – also die Sorge, dass die Reichweite die Mobilität einschränkt – sind.

Sind diese Gründe berechtigt?

Nein, wer staatliche Förderungen nutzt und auf intelligente Lösungen setzt, fährt schon heute mit Strom günstiger und muss auch die Reise von Flensburg nach München nicht fürchten. 

1. Höhere Kosten

Das EU-Projekt NextGenerationEU, ein grünes Konjunkturprogramm, umfasst ein 20-Milliarden-Euro-Paket zur Förderung des Verkaufs umweltfreundlicherer Fahrzeuge. Und auch die einzelnen Mitgliedsstaaten bieten zahlreiche Steuererleichterungen und Prämien, um den Verkauf umweltfreundlicherer Fahrzeuge zu fördern. Tatsächlich zahlen Fahrer von Elektrofahrzeugen derzeit im Durchschnitt nur 63 Prozent der Steuern, die Fahrer von Verbrennern zahlen. In Österreich, Griechenland, Irland und dem Vereinigten Königreich sind EVs sogar vollständig von der Steuer befreit.

Darüber zeigen Studien, dass die Kosten eines Elektrofahrzeugs über die gesamte Lebensdauer 6.000 bis 10.000 Dollar niedriger sind als bei einem vergleichbaren Verbrenner - die Einsparungen kommen zu 60% aus geringeren Tank- bzw. Ladekosten und einem geringeren Reparatur- und Wartungsbedarfs.

Etwa die Hälfte der Produktionskosten eines Elektrofahrzeugs entfällt auf die Batterie.  Über die letzten zehn Jahre sind die Preise für Batterien bereits um 89 Prozent gefallen. Setzt sich dieser Trend fort, werden EVs noch erschwinglicher. Allerdings werden mit der Zeit auch Förderungen auslaufen, sobald EVs keine Unterstützung mehr brauchen oder anders gesagt sobald EVs bereit sind für den Massenmarkt.

2. Range Anxiety

Die Angst, mit leerem Akku liegenzubleiben oder ewig an der Ladesäule zu stehen, hält viele Menschen davon ab, auf ein Elektroauto umzusteigen. Laut einer Umfrage von Nissan legen europäische E-Fahrer jedoch 630 km mehr pro Jahr zurück als Besitzer von Benzin- oder Dieselfahrzeugen. 70 Prozent der Befragten gaben an, dass ihre Erfahrungen mit EVs besser waren als sie erwartet hatten. Dies zeigt, dass Lade- und Reichweitenangst oft auf Vorurteilen basieren.

Im Jahr 2020 gab es in der EU über 200.000 öffentliche Ladepunkte und 19 öffentliche Schnellladepunkte pro 100 km Autobahn. Schnellladeparks, wie die von Fastned, können E-Fahrzeuge mit 100 Prozent erneuerbarer Energie in nur 15 Minuten je nach Modell bis zu 300 km Reichweite aufladen. Da 8 von 10 Autofahrern im Durchschnitt weniger als 100 km pro Tag zurücklegen, übersteigen die Ladekapazitäten für E-Fahrzeuge den Bedarf der Autofahrer bereits bei weitem.

3. Kosten für Ladeinfrastruktur

Erforderlicher Ausbau der Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge in Europa

Staaten fördern auch die Ladeinfrastruktur für E-Fahrzeuge - eine notwendige Maßnahme, da die EU das Ziel ausgegeben hat, bis 2030 drei Millionen Ladepunkte zu haben - das Fünfzehnfache des heutigen Bestands. In Deutschland müssen neue Häuser mit mehr als fünf Stellplätzen nun über Ladestationen für Elektrofahrzeuge verfügen. In Großbritannien müssen alle neu gebauten Häuser und Büros nicht nur mit Ladestationen für Elektrofahrzeuge ausgestattet sein, sondern auch mit intelligenten Ladegeräten, um die Lasten steuern zu können. 

Intelligente Ladelösungen, wie sie bspw. mit XENON entwickelt werden können, spielen eine große Rolle bei der Senkung der initialen und laufenden Kosten und erhöhen auch den Nutzerkomfort für die Nutzer. Und zwar wie folgt:

  • Algorithmen, die im Millisekundenbereich arbeiten, sind in der Lage, Überlasten zu vermeiden – dadurch wird ein teurer Netzausbau überflüssig und die Netzentgelte werden auf ein Minimum reduziert
  • Algorithmen, die das Laden innerhalb längerer Zeiträume optimieren, können Ladeprofile auf der Grundlage prognostizierter Energielasten und PV-Erzeugung erstellen und so Spitzen glätten
  • Frontend-Lösungen, die User Input wie die gewünschte Abfahrtszeit oder die benötigte Reichweite erfassen, optimieren die Energieverteilung und erhöhen den Komfort
  • Integrationen ermöglichen die Berücksichtigung externer Signale - entweder marktbasiert oder von Netzbetreibern - zur Verbesserung der Preisgestaltung und des Lastausgleichs

Der unterschätzte Wegbereiter: intelligentes Laden 

Intelligentes Laden als Wegbereiter für flächendeckende Elektromobilität
Intelligentes Laden als Wegbereiter für flächendeckende Elektromobilität

Wie löst diese Technologie Probleme in der gesamten Wertschöpfungskette der Mobilität? Indem sie die Transparenz zwischen verschiedenen Stakeholdern erhöht und verschiedenste Anlagen integriert, macht unsere XENON-Plattform Energie intelligenter und flexibler. Die intelligenten Ladelösungen, die darauf aufgebaut werden können, machen Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge skalierbarer und erschwinglicher. Und so setzt sich der Kreislauf aus Innovation, billigerem und bequemerem Laden und zunehmender Akzeptanz fort, was letztlich den Weg zur klimaneutralen Mobilität verkürzt.  

In der größten öffentlichen Ladestation in Essen zum Beispiel optimiert ein innovatives dynamisches Lastmanagement basierend auf XENON den Ladevorgang unter Berücksichtigung der örtlichen Gegebenheiten. So kann der Parkplatz die Anzahl der Ladepunkte erhöhen, ohne die hohen Kosten für den Anschluss an das Mittelspannungsnetz zu tragen.

Das bidirektionale Laden, das sowohl Vehicle-to-Grid (V2G) als auch Vehicle-to-Home (V2H) ermöglicht, erlaubt es dem Auto, als Batterie zu fungieren, um zusätzliche Energiereserven zu speichern und diese bei Bedarf abzurufen. Wie im Rahmen des xSite-Projekts erprobt, wird dadurch die Flexibilität drastisch erhöht.

Die neuen Funktionen von XENON ermöglichen es den Nutzern, auf der Grundlage verschiedener Parameter wie individuelle Mobilitätsanforderungen, PV-Erzeugung, Energieverbrauchsmuster von Gebäuden usw. personalisierte Ladeplanprofile für bestimmte Stunden oder Tage festzulegen und so sicherzustellen, dass die verfügbare Energie optimal genutzt wird und alle E-Fahrzeuge immer mindestens ihren Mindestladebedarf erreichen. Dadurch wird die grüne Mobilität noch komfortabler. Mit immer intelligenteren Ladelösungen wird der Gedanke, Energie in die Suche nach einer Tankstelle und das Betanken eines Autos mit teurem, klimaschädlichen Kraftstoff zu stecken, zweifellos bald zu einem unvorstellbaren Zeitvertreib werden.

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